100 Jahre nach Beginn der militärischen Nutzung der Rechliner Landschaft endet die Militärstationierung im Jahre 2017 mit Schließung des ca. 24 ha großen Materialdepots.
Höhepunkt war die Luftwaffen-Erprobungsstelle des Dritten Reiches, die in einem der größten Militärgebiete Deutschlands mit 151 km² Wohnsiedlungen, Testwerke, Flugplätze und Übungsfelder errichtete, aber dafür auch Siedlungen auslöschte. Die Landschaft ist dauerhaft markiert.
Konversionsplanung ermöglicht Neuordnung des Gebietes Rechlin-Nord
Aufbauend auf einer fachlichen Bestandsaufnahme der militärischen und zivilen Anlagen, des Naturraumes und der historischen Bindungen entwickelte die GKU Standortentwicklung GmbH einen detaillierten Konversionsplan zur zivilen Folgenutzung der Militärflächen sowie zur Neuordnung der Siedlungsentwicklung in Rechlin-Nord.
Die Freigabe der Militärfläche schafft völlig neue Potenziale zur Entwicklung hochwertiger touristischer Angebote, anspruchsvoller Beherbergungen und saisonübergreifender Freizeit- und Erholungsangebote am Südufer der Müritz.
In 10 Investitionsfeldern für Gewerbe und Tourismus soll der Standort eine zukunftsweisende Strukturveränderung erfahren und neue zivile Arbeitsplätze in der strukturschwachen Region erzeugen.
Handlungsprogramm von 2013 bis 2019
Mit dem Konversionsplan verfügen die Gemeinde Rechlin, das Amt Röbel-Müritz sowie die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als Liegenschafts-eigentümer bereits 4 Jahre vor der Standortschließung über eine qualifizierte Standortkonzeption und ein detailliertes Handlungsprogramm bis 2019.
Darin sind die planungsrechtlichen Szenarien, die Konversionskosten und deren Finanzierungsempfehlung, wie auch die Lastenteilung zwischen den Konversionspartnern Bund, Land und Kommune dargelegt. Die Möglichkeiten der Bundeswehr zur Unterstützung des Konversionsverlaufes sind ebenfalls ausführlich beschrieben.
Erste Investitionsprojekte in "Gleitender Konversion" wurden begonnen
Bereits während der Erarbeitung der Konversionskonzeption gelang es, ein erstes
Investitionsprojekt in einer 0,6 ha großen Randfläche des aktiven Bundeswehrstandortes für den Ausbau des Luftfahrttechnischen Museums Rechlin einzuleiten. 4 Jahre vor Abzug der Bundeswehr 2017 soll mit diesem Vorhaben das touristische Angebot qualifiziert werden. Gleichzeitig sollen die vorhandenen Trümmer und Kontaminationen aus dem 2. Weltkrieg in einem Pilotprojekt beseitigt werden.
Es ist beabsichtigt, weitere ca. 3 ha Bundeswehrgelände noch vor 2017 in Tourismusinvestitionen zu überführen. Damit ergeben sich bereits frühzeitig neue Tourismusangebote für die Region. |